„Relative Strength (Relative Stärke)“ des österreichischen Künstler-Duos Ruth Anderwald und Leonhard Grond ist die 14. Plakatausstellung in der Ausstellungsreihe „Arbeitswelten“ von museum in progress in Kooperation mit der Arbeiterkammer Wien. Die Ausstellung war von März – Mai 2005 vor den Gebäuden der Wiener Arbeiterkammer in der Prinz Eugenstraße 20–22 und Plößlgasse 13 in 1040 Wien zu sehen. Die Arbeit wurde außerdem in der Tageszeitung DER STANDARD sowie auf INFOSCREENs im Wiener U-Bahn-System präsentiert.
„Relative Strength (Relative Stärke)“ ist ein in der Börsenwelt geläufiger Begriff, ein Maß dafür, wie sich der Kurs einer bestimmten Aktie im Vergleich zum Kursverhalten des Gesamtmarktes, der durch einen Aktienindex repräsentiert wird, entwickelt. „Relative Strength“ gibt also Auskunft darüber, ob sich eine Aktie stärker oder schwächer als der Aktienindex bewegt und somit auch über den Wert einer Aktie, der ja nicht nur von wirtschaftlichen oder politischen, sondern auch psychologischen Faktoren bestimmt wird.
Die KünstlerInnen Ruth Anderwald und Leonhard Grond stellen private Porträts Aktienindizes gegenüber, die nach menschlichen Maßen interpretiert werden. Die Porträts sind nicht im Arbeitsalltag aufgenommen, sondern in der Freizeit, wo man sich für gewöhnlich von der Arbeit erholt. Anderwald und Grond fragen nicht nach Verlauf und Wert der Aktie, sondern nach dem Zustand und Befinden der „menschlichen Ressource“: Wie steht es um den einzelnen Menschen in einer von wirtschaftlichen Werten reglementierten Arbeitswelt?
Arbeitswelten