Analogue Encounters

Die künstlerische Intervention „Analogue Encounters“ von Adrian Paci bietet den üblicherweise anonymen Mitarbeiter*innen eines Publikationsprojektes eine Plattform, deren Arbeitsprozesse wesentlich für die Produktion der Publikation sind, aber für das Lesepublikum unsichtbar bleiben. In vorliegendem Fall werden drei an einem Buchprojekt von museum in progress beteiligten Buchbinder*innen der G.G. Buchbinderei in den Vordergrund gerückt. Sie wurden von Paci eingeladen, in jeweils einem Drittel der gedruckten Bücher von Hand auf einer leergelassenen Doppelseite einen kurzen, selbst gewählten Satz oder einfach ihren Namen zu schreiben.

Doris Baireder hat den Satz „Lebe in der Gegenwart“ ausgewählt, den sie sich nach einem schweren Erlebnis als Lebensmotto auf ihr Bein tätowieren ließ. Die Botschaft von Martin Manschein an die Leser*innen lautet „Es muss nicht immer Sinn machen“. Silvia Rosenkranz hat ihren Nachnamen gewählt, der im katholisch geprägten Österreich religiöse Assoziationen zum Rosenkranz als Gebetskette bzw. als Andachtsform weckt. Die einzelnen Buchexemplare werden aufgrund der händischen Intervention zu Unikaten. Zusätzlich wird die jeweilige Arbeiterin bzw. der jeweilige Arbeiter mittels eines von Paci gewählten Stills aus einem Video, das an ihrem Arbeitsplatz entstanden ist, ganzseitig im Buch porträtiert.

Adrian Paci, 2021, Analogue Encounters, Intervention, in Kooperation mit Doris Baireder, Martin Manschein und Silvia Rosenkranz von der G.G. Buchbinderei, museum in progress, in der Publikation „museum in progress. Kunst in öffentlichen und medialen Räumen – DURCH EIN ENDE REIN & DURCH DAS ANDERE DURCH [ & DANN NOCH EINMAL ]“, hg. v. Kaspar Mühlemann Hartl u. Alois Herrmann, museum in progress, Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln, 2021.

Bestellungen unter: www.mip.at/shop/durch-ein-ende-rein

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