Für mich als Kurator, Dramaturg und Bühnenregisseur ergab sich kürzlich im Rahmen der von mir im Centre Pompidou-Metz kuratierten Ausstellung „Die Oper als Welt. Die Suche nach einem Gesamtkunstwerk“ die Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit museum in progress. Einer der besonders interessanten Aspekte der Dynamik von museum in progress ist der hybride Charakter sowohl nach innen als auch nach außen, symbolisch wie praktisch. Hier wird in so institutionalisierte Welten wie die der Oper eingedrungen, aber es gibt auch den Auftritt im öffentlichen Raum oder auf den Seiten einer Zeitung. Diese hybride Dimension scheint mir besonders fruchtbar und politisch bedeutsam, weil ich denke, dass die globale „Entkompartimentierung“ von Hierarchien – und nicht die hierarchische Globalisierung – heute eine der wenigen Möglichkeiten für kreatives Schaffen darstellt, neue Operationsmodi zu finden.