„Das Entstehen, das Erschaffen von Formen wird genauso zu einem Thema der wissenschaftlichen wie der künstlerischen Vorstellungskraft: Die Vorstellung, daß Strukturen eine Geschichte haben, trennt die Wissenschaft nicht mehr von der Kunst. Das Wissenschaftliche ist heute nicht mehr das Entdecken toter Formen, wie man es früher gesehen hat: es hat nun Teil an der Schaffung der Welt.“ (Ilya Prigogine/Serge Pahut 1985)
„Das Programm Art & Science knüpft an eine Tradition an, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch lebendig war: den Dialog zwischen Wissenschaftlern und Künstlern. Kunst und Wissenschaft sind Systeme der Welterschließung: als Sonden der Wirklichkeitserforschung oder indem sie neue Sichtweisen auf die Wirklichkeit eröffnen, neue Möglichkeiten von Erfahrung erproben und Übersetzungen in eine je eigene Sprache finden. Gemeinsam mit der Philosophie erschaffen Kunst und Wissenschaft unser Wissen von der Welt. Der neu intensivierte Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft soll Bausteine liefern für ein Laboratorium des Wissens für das 21. Jahrhundert.“ (Cathrin Pichler)
Die von der Kuratorin Cathrin Pichler konzipierte Dialogreihe fand im Frühjahr 1999 in Wien statt. Führende KünstlerInnen, Theoretiker und Wissenschaftler nahmen an den Dialogen teil: Otto Rössler (Chemiker), Peter Weibel (Künstler, Theoretiker), Robert Trappl (Kybernetiker), Manu Luksch (Künstlerin), Ecke Bonk (Künstler, Typosoph), Anton Zeilinger (Physiker), Ernst Caramelle (Künstler), Hans Günther Tillmann (Kommunikationstheoretiker), Bernhard Leitner (Künstler, Theoretiker), Gerhard Grössing (Physiker), Walter Seitter (Philosoph), Christian Theo Steiner (Kunsttheoretiker).
Begleitend zu den Dialogen im Haus Wittgenstein erschienen in Kooperation mit museum in progress sechs ganzseitige von den Teilnehmern in Bild- oder Textform gestaltete Beiträge unter dem Titel „kunst/art/science/wissenschaft“ in der Tageszeitung DER STANDARD; ermöglicht durch die Trägergemeinschaft artpool. Gestalt: the typosophic society.