KünstlerInnenporträts 59

Zum Gespräch mit Ewa Hess

KÜNSTLERPORTRAITS oder PORTRAITS EINER TRAURIGEN KUNST* 

Mein Gespräch mit Ewa Hess wurde im Rahmen der Ausstellung „Chaos, Wahnsinn“ in der Kunsthalle Krems gefilmt. Das hat sich ganz zufällig ergeben.
Für mich handelte es sich dabei nie um ein Interview, sondern um ein Gespräch im Zusammenhang mit meinem Beitrag an dieser Ausstellung und insbesondere mit meiner Arbeit / Malerei – dem Beitrag, den ich in Krems gestaltet habe.
Für Menschen, die diese Ausstellung und die Abdrücke eines Pinsels Nr. 50 in Abständen von 30 cm nicht gesehen haben, werden viele Punkte in diesem Gespräch unverständlich sein.

Daraus einen geschriebenen und veröffentlichten, vom Video losgelösten „Text“ zu machen, hat für mich überhaupt keinen Sinn.

Es stimmt, daß in der Kunst viele Arbeiten nur durch den Diskurs existieren, der um sie herum entsteht; vor sehr langer Zeit hat Samuel BECKETT einer seiner Figuren folgende Worte in den Mund gelegt: „Die beste Art, von nichts zu sprechen, ist so davon zu sprechen, als wäre es etwas.“

Für mich können weder Videos noch schöne Reden je die Malerei ersetzen. Und wie ich oft sage, bin ich nicht Künstler, sondern versuche, Maler zu sein.

(Paris, 02.09.1997)


* PORTRAITS D'ARTISTES ou PORTRAITS D'ART TRISTE. Wortspiel, geht im Deutschen nicht!

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