Statements

Statement von Peter Kogler

kathrin messner und josef ortner hatten DIE BAR in der wiener sonnenfelsgasse. dieser ort war in den 80er jahren der vielleicht wichtigste treffpunkt der wiener kunstszene, und aus den fast täglichen begegnungen dort entstand eine enge freundschaft. 87 eröffneten die beiden MAVO, einen club im 6. bezirk. die ganze einrichtung wurde von josef und befreundeten künstlern entworfen. an diesen beiden orten ist möglicherweise die idee zu museum in progress entstanden.

california war ein projekt für die neugegründete tageszeitung der standard. ich war 1989 nach LA gezogen und josef fragte mich, ob ich ein jahr lang, jeden monat eine seite entwerfen könnte die ganzseitig in der zeitung abgedruckt würde, er hätte auch einen sponsor. ich glaube das war in gewisser weise das pilotprojekt für museum in progress (wenn ich mich nicht irre kam der name von unserem freund fritz grosz, der viele texte für mip schrieb).

die künstlerportraets hätten ursprünglich im fernsehen gezeigt werden sollen. ich entschied mich für eine sehr strenge form: talking heads mit einem monochromen hintergrund und harten schnitten was für ein tv format etwas radikal war, deswegen wurden sie dort auch nie ausgestrahlt. anfangs baten wir künstlerinnen und künstler, die uns interessant schienen, in ein gemietetes videostudio, später produzierten wir mit studierenden an der wiener akademie, wo ich die medienklasse aufbaute und leitete. über die jahre ist so ein erstaunliches archiv entstanden.

josefs und kathrins konzeption eines museums im medienraum war visionär.

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