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„urbanTension“ ist ein internationales, städteübergreifendes Projekt, das aus Großbildern im öffentlichen Raum von Frankfurt, Brüssel, Wien und Rom sowie einer Medienserie in der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ besteht. Den Auftakt zu „urbanTension“ bildet die Arbeit von Minerva Cuevas an der Fassade der Schirn Kunsthalle Frankfurt. Im Rahmen des Projektes wurden fünf Künstler – Ricardo Basbaum (Brasilien), Mircea Cantor (Rumänien/Frankreich), Minerva Cuevas (Mexico), Jens Haaning (Dänemark) und Erik van Lieshout (Niederlande) – von den Kuratoren Chris Dercon (Museum Bojmans van Beuningen), Rita Kersting (Kunstverein Düsseldorf), Hans-Ulrich Obrist (Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris) und Max Hollein (Schirn Kunsthalle Frankfurt) ausgewählt und mit einer Arbeit zu gesellschaftspolitisch virulenten Themen beauftragt. Die Resultate werden in Form von 10 x 10 Meter großen Bildern nacheinander je 2 Monate lang an ausgewählten öffentlichen Orten präsentiert. Die Großbildserie wird von Kunstseiten in der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ begleitet, die von den oben genannten sowie sechs weiteren Künstlern gestaltet werden.
„urbanTension“ ist ein Projekt des „museum in progress“ in Zusammenarbeit mit der Schirn Kunsthalle Frankfurt und der Initiative „Kunst gegen Gewalt“ in Kooperation mit der Kultur-Stiftung der Deutschen Bank und den österreichischen Kulturforen.
Max Hollein, Direktor der Schirn: „Ich betrachte es als wichtige Aufgabe der Schirn, mit Projekten wie ,urbanTension’ eine Plattform für die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen zu bieten.“ Christoph Brewka, Präsident des Vereins „Art & Visions“, Trägerverein der Initiative „Kunst gegen Gewalt“: „Mit ,Art & Vision’ verfolgen wir das Ziel, das kritische Potenzial der Kunst zu nutzen und dadurch eine breite Öffentlichkeit für das Thema Kunst und Gewalt zu sensibilisieren. Im Mittelpunkt der Bestrebungen steht dabei der Dialog zwischen den Kulturen, Gesellschaften und Religionen.“ Franz Morak, Österreichischer Kunststaatssekretär: „Mit diesem Projekt im Rahmen der Veranstaltungsreihe von ‚Kunst gegen Gewalt’ gehen wir über die Grenzen Österreichs hinaus. Es ist ein notwendiges Signal, die Debatte um Kunst und Gewalt grenzenlos zu führen. Umso zentraler ist die Zusammenarbeit mit der Schirn Kunsthalle Frankfurt und museum in progress, zwei wesentlichen Plattformen der Kunstvermittlung. ‚urbanTension’ ermöglicht es, die künstlerische und intellektuelle Debatte dynamisch voranzutreiben.“
Die Intention des Projektes „urbanTension“ ist es, brisante gesellschaftspolitische Phänomene mit künstlerischen Mitteln zu thematisieren. Im Zentrum der Fragestellungen stehen die Auswirkungen der globalen Ökonomie, der Migration und der rasant wachsenden Städte auf die urbane Situation sowie die vielfältigen Ursachen und Erscheinungsformen sozialer und kultureller Konfliktpotentiale in unserer Gesellschaft. Durch die Präsentation im öffentlichen Raum werden diese Themen ins unmittelbare Lebensumfeld der Menschen gestellt.
Als erstes Großbild wird an der Fassade der Schirn Kunsthalle die Arbeit der 1975 in Mexiko City geborenen Künstlerin Minerva Cuevas gezeigt. Auf einen in den Farben Grün, Rot, Schwarz, Blau vertikal gestreiften Hintergrund setzt die Künstlerin ein Zitat des französischen Sozialtheoretikers Pierre-Joseph Proudhon (1809–1865) aus seinem 1851 erschienenen Buch „Idée générale de la révolution au XIXème siècle“: „Regiert zu werden heißt, bei jeder Handlung, jedem Geschäft, jeder Bewegung notiert, registriert, erfasst, taxiert, gestempelt, vermessen, bewertet, versteuert, patentiert, lizenziert, autorisiert, befürwortet, ermahnt, behindert, berichtigt . ausgenützt, beherrscht, erpresst, gedrängt, getäuscht, beraubt zu werden; alles im Namen des öffentlichen Nutzens und des Gemeinwohles.“
Für das Konzept und die Abwicklung des Projektes „urbanTension“ zeichnet das „museum in progress“ (mip) verantwortlich. Der 1990 in Wien gegründete private Kunstverein hat die Veränderungen im Vermittlungszusammenhang von Kunst aufgegriffen und innovative Modelle der Kooperation zwischen Kunst, Medien und Wirtschaft entwickelt. Er organisiert Ausstellungen in Tageszeitungen und Wochenmagazinen, auf Plakatflächen und Gebäudefassaden, im TV und im Internet und integriert damit Kunst ins Spannungsfeld des täglichen Lebens. Durch Kooperationen mit Medienträgern („Der Standard“, „Süddeutsche Zeitung“, „Gewista“, „ORF Kultur“) erzielt „museum in progress“ eine hohe Frequenz im öffentlichen Raum.
Seit 1990 wurden europaweit zahlreiche Projekte mit internationalen KünstlerInnen, TheoretikerInnen, KuratorInnen und Institutionen realisiert. Neben Ausstellungen wurden zwölf Plakataktionen in Wien und teilweise anderen Städten durchgeführt. Dabei wurden jeweils 2500 Flächen pro Aktion für die Dauer von zwei Monaten mit einer künstlerischen Botschaft besetzt (u. a. Hans Peter Feldmann, Rosemarie Trockel, Beat Streuli). Darüber hinaus hat „mip“ bereits früh das Medium „Großbild“ für künstlerische Projekte entdeckt. Ein 540 m² großes Bild von Ed Ruscha an der Fassade der Kunsthalle Wien markierte 1993 den Auftakt der gleichnamigen Ausstellungsreihe. Es folgten Projekte mit Walter Obholzer, Gerhard Richter, Douglas Gordon und Ken Lum. Letzteres wurde in verschiedenen Variationen bis heute weltweit an mehr als 15 kunstnahen Standorten gezeigt. Ein weiteres Aufsehen erregendes Projekt ist die künstlerische Gestaltung der Brandschutzwand zwischen Zuschauer- und Bühnenraum, des eisernen Vorhangs, der Wiener Staatsoper für jeweils eine Saison. Nach Kara Walker, Christine & Irene Hohenbüchler, Matthew Barney und Richard Hamilton wird zum Auftakt der Saison 2002/2003 die Arbeit des italienischen Künstlers Giulio Paolini gezeigt. Ab September 2002 wird in der Komischen Oper in Berlin erstmals auch in Deutschland eine Ausstellungsreihe auf dem eisernen Vorhang zu sehen sein.
Mit der Großbild- und Medienserie „urbanTension“ verbindet „museum in progress“ die Idee eines europaweiten Netzwerkes von Partnerinstitutionen mit dem Modell eines dynamischen öffentlichen Ausstellungsraumes, der eine unmittelbare Auseinandersetzung mit künstlerischen Äußerungen evoziert.
ORT: SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, Außenraum, Römerberg, D-60311 Frankfurt. INFORMATION: www.SCHIRN.de, E-Mail: welcome@schirn.de, Telefon: ++49-69-29 98 82-0, Fax: ++49-69-29 98 82-240. KURATOREN: Chris Dercon, Max Hollein, Rita Kerstin, Hans-Ulrich Obrist. DAS PROJEKT WIRD GEFÖRDERT DURCH: „Kunst gegen Gewalt“
PRESSE: Dorothea Apovnik, SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, Römerberg, D-60311 Frankfurt, Telefon: +49-69-29 98 82-118, Fax: +49-69-29 98 82-240, E-Mail: presse@schirn.de, www.schirn.de
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