Safety Curtain 2006/2007

Statement zum Projekt „Eiserner Vorhang“

[Only available in German.]

Warum unterstützt Magna die Kunst?

Große, globale Unternehmen haben auch eine große gesellschaftliche Verantwortung. Bei Magna nehmen wir diese gesellschaftliche Verantwortung auch sehr bewusst wahr.

Die Kunst ist eine der wichtigsten Säulen unserer Gesellschaft. Die freie Kunst war und ist ein wichtiger Anreger für positives, gesellschaftliches Umdenken und sozial-ökonomische Gerechtigkeit. Daher ist es unsere Verantwortung, ihr die Möglichkeit und auch die Freiheit zur Entfaltung zu geben. Dies muss auf einer breiten Basis erfolgen, was nicht möglich wäre, wenn man auf die Kunst nur die Spielregeln der Marktwirtschaft anwenden würde. Aus dieser Überzeugung, aber auch mit großer Freude, unterstützt Magna sehr viele künstlerische Einrichtungen, Initiativen und Projekte.

Ich möchte aber auch erwähnen, dass es neben der Kunst natürlich auch noch andere, wichtige Säulen der Gesellschaft gibt. Stellvertretend nenne ich nur zwei weitere Beispiele: Erstens den großen Bereich Forschung, Ausbildung und Lehre und zweitens den Sport. Auch in diesen beiden Bereichen engagiert sich Magna sehr stark, etwa durch unser neugegründetes Institut an der Technischen Universität Graz oder durch unsere Fußball-Nachwuchsakademie in Hollabrunn.

Auch hier gilt, dass wir diese Projekte aus Überzeugung und gesellschaftlicher Verantwortung unterstützen, aber ganz besonders auch, weil wir damit beitragen können, die Ausbildung und die Zukunftschancen junger Menschen zu verbessern.

Warum unterstützt Magna viele verschiedene Projekte an der Wiener Staatsoper?

Die große Tradition und die herausragenden künstlerischen Leistungen haben die Staatsoper zu einem der besten und bedeutendsten Opernhäuser der Welt gemacht. Als Österreicher können wir sehr stolz auf dieses Haus sein, das weltweite Anerkennung und einen exzellenten Ruf genießt. Auch ich freue mich immer wieder, wenn ich in Nordamerika von begeisterten Menschen auf die Wiener Staatsoper angesprochen werde.

Was mir aber besonders gefällt, ist die Tatsache, dass man sich an der Staatsoper nicht auf dem Ruf und den Erfolgen der Vergangenheit ausruht. Man bemüht sich laufend, diesen guten Ruf zu bestätigen und arbeitet konsequent daran, die weltweite Anerkennung weiter zu steigern.

Diese Eigenschaft verbindet uns. Auch der Erfolg von Magna beruht darauf, dass wir laufend daran arbeiten, uns selbst und unsere Produkte zu verbessern, um global konkurrenzfähig zu sein. Daher sind wir aus voller Überzeugung ein Partner der Wiener Staatsoper.

Warum unterstützt Magna das Projekt „Eiserner Vorhang“ des museum in progress?

Für mich ist es eine der wichtigsten Aufgaben der Kunst, dass sie den Geist anregt, dass sie zum Denken anregt, dass sie neue Perspektiven eröffnet.

Das Projekt „Eiserner Vorhang“ tut dies, weil es moderne, bildende Kunst auf einzigartige Weise mit Oper und klassischer Musik verbindet. In einem der traditionsreichsten Opernhäuser der Welt – also einem Haus der Musik – bietet sich Raum für moderne, bildende Kunst. Und das nicht in einem Seitengang oder Nebenraum, sondern am absolut wichtigsten Platz des ganzen Hauses, der Bühne.

Und es ist gerade dieses verbindende Element, dass meiner Meinung nach im Widerspruch zur Bezeichnung „Eiserner Vorhang“ steht, der für mich immer ein Symbol der Trennung und des Unrechts bleiben wird.

Natürlich weiß ich um die Entstehungsgeschichte und den Zweck des „Eisernen Vorhanges“ in der Staatsoper. Dennoch möchte ich anregen, gemeinsam darüber nachzudenken, ob „Eiserner Vorhang“ das geeignete Wort ist. Ich könnte mir etwa vorstellen, daraus einen „Vorhang der Freiheit“ zu machen. Denn es waren Künstler, die an vorderster Stelle beigetragen haben, den trennenden „Eisernen Vorhang“ gedanklich und auch real zu durchbrechen. Es gibt sicher auch andere Ideen und Vorschläge. Ich wollte damit einfach einen Nachdenkprozess darüber anregen.

Neben diesen symbolischen und verbindenden Aspekten überzeugt mich das Projekt auch durch die Auswahl der Kunstwerke, die von herausragenden zeitgenössischen Künstlern geschaffen werden. Und es überzeugt durch die Dynamik, die durch den jährlichen Wechsel der Kunstwerke erzeugt wird.

Die Summe all dieser Faktoren ist es, weshalb wir das Projekt „Eiserner Vorhang“ des museum in progress gerne und aus Überzeugung ermöglichen.

(Frank Stronach, Chairman Magna International, 04. September 2006)

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