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Kunstprojekt erbittet Gestaltungs-Ideen – und stellt sie aus.
Benutzer der Wiener Ringstraße mag seit einiger Zeit ein eher surrealer Anblick geläufig sein; sieht es doch so aus, als wäre ein abstrahiertes Einfamilienhaus auf dem Dach des Parlaments notgelandet. Hintergrund ist eigentlich ein banaler: Eine der Quadrigen, der Pferdegespanns-Skulpturen am Dach, wird gerade aufwendig renoviert. Noch nicht bekannt ist freilich, warum bei dem für die Arbeiten notwendigen Wetterschutz gestalterisch in die Mottenkiste der 50er-Jahre-Reihenhäuser gegriffen wurde. Galt es, die Konkursmasse eines Fertigteilhaus-Produzenten zu verarbeiten?
Und schließlich verwundert im heutigen Kontext, warum sich kein Sponsor aufgedrängt hat und für dafür als Gegenleistung sein Logo in bester Lage strahlt.
Aus Verwunderung entstand ein smartes Kunst-Projekt, das nicht zuletzt aus politischen Gründen nur begrenzt eines im-öffentlichen-Raum werden kann: „Die ungestalteten, leeren Flächen dieses ‚Hauses’, das als Ersatzobjekt und Sinnbild für das Parlament stehen könnte, provozieren ein freies, schrilles, individuelles, lautes Statement. Die Hindernisse, Höhe des Standorts und Rechtslage machen eine unmittelbare Aktion unmöglich, weswegen die Postkarte als Ersatzmedium für Statements eingesetzt wird.“
Besagte Postkarte ist wie weitere Informationen unter hoheshaus.netbase.org/projekt.html abzuholen und auch wieder abzuliefern. Alle eingegangenen Ideen werden dann in doppelter Ausführung veröffentlicht: direkt im Web (gut zwei Dutzend sind schon dort) und ab 10. Juli auch in einem Schaukasten vis-à-vis des Kunsthallen-Cafés.
Etwa zu der Zeit wird auch das reale Häuschen weiterwandern – am Parlament ist schließlich nicht nur eine Quadriga renovierungsbedüftig. Die Postkartenaktion ist als Teil des museum in progress noch längerfristig angelegt: Erst Ende Oktober ist letzte Einsendemöglichkeit.
Interventions in progress 15
„hoheshaus“. Was tun mit dem absurden Häuschen am Parlament?
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