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Komplexität und Widerspruch ziehen sich durch die gesamte Produktion des Londoners Jonathan Barnbrook: Im Buch über das Werk des englischen Starkünstlers Damien Hirst verbindet er dessen Schock-Kunst mit der Machart von Kinderbüchern. Der Typo-Katalog, mit dem er seine 1996 gegründete Font-Firma Virus bewirbt, ist als Storyboard mit zynischen politischen Kommentaren gestaltet. Seine digitalen Schriften basieren oft auf alten Schriftformen, deren Ästhetik aus Substraten wie Holz oder Stein resultiert. Diese Schriftentwürfe versieht er dann mit Namen wie Nylon, Nixon oder Manson, was ihm bisweilen Probleme brachte. Der Agnostiker Barnbrook, der sein Werk als „humanistisch“ begreift, transferiert autoritäre typographische Pathosformen aus Religion und Propaganda reflexiv-kritisch in zeitgenössische Kontexte. Sein Werk ist auch beispielhaft für die Expansion von Graphic Design in das Medium Video. Barnbrook hat langjährige Erfahrung als Type Director der Tony Kaye Films, für die er eine ganze Reihe typographischer TV-Commercials produzierte. Zudem ist er Designer diverser internationaler Werbekampagnen.
Clients: Tony Kaye Films, BBC, Institute of Contemporary Arts (ICA London), Booth-Clibborn Editions, Volkswagen, Vidal Sasson, Lloyds, Damien Hirst etc.
(Walter Pamminger)
Signs of Trouble