Vital Use

Vital Use 02

Hans-Peter Feldmann trennt die Kunst von der Vermarktung. Einerseits gibt es sein Werk als Künstler, dessen Unabhängigkeit vom Kunstmarkt er seit langem betont und wie nur ganz wenige Künstler seiner Generation konsequent weiterführt, andererseits gibt es seinen Düsseldorfer Laden (bis 1994), seinen Fingerhut Versand und seit kurzem seine Blechspielzeugfirma, die er niemals als Kunst deklariert. J.Doyne Farmer kommt in der Wissenschaft zu einem ganz ähnlichen Schluß. Um sich die Unabhängigkeit seiner Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der „Komplexität nicht linearer Systeme“ zu wahren, hat er die Prediciton Company begründet, mit der er sich von Subventionsabhänigkeitsverhältnissen befreien will. Zum Standard: Als zeitungsimmanente Arbeit hatte Hans-Peter Feldmann in den 70er Jahren erfolglos versucht, mit Bildern ohne Legende und ohne Kommentar eine Düsseldorfer Tageszeitung zu infiltrieren. Im Standard konnte diese Arbeit erstmals annäherungsweise realisiert werden, doch konnten die Bilder zuletzt nicht ganz kommentarlos erscheinen und mußten mit dem museum in progress Logo versehen werden. Die Gründe dafür erläutert Michael Sedivy (Verlagsleiter) im Gespräch „Zeitung als virtuelles Museum“ (siehe „Vital Use 04“).

(Hans-Ulrich Obrist)

TOP