stealing eyeballs – designing media

stealing eyeballs 03

Marius Watz (Oslo)

„If it's fast, brightly coloured and noisy I'll probably like it“, lautet das Credo des Multimedia-Designers Marius Watz. Seine 3-D-Graphiken und Animationen mit Eigenleben bereichern das Netz allein schon visuell und überraschen mit einer Vielzahl an immer neuen, spielerischen Erfahrungen, die sie bieten. Der norwegische Designer, der ebenfalls im Bereich der Printmedien vielbeachtete Originalität an den Tag legt, gilt als innovativer Programmierer und Designer mit charakteristischer Handschrift und einer Vorliebe für Shockwave und JavaScripts.

Watz' Designs haben organische, manchmal vegetabile Qualitäten, die sich ständig in Entstehungs- und Veränderungsprozessen abbilden und dabei auf naturhafte Vorgänge anspielen. Eine ähnliche Anspielung zeigt sich auch in der Wahl des Pseudonyms amoeba, unter dem Watz im Netz agiert. Algorithmische Codes werden von Watz so visualisiert, dass ihre Bezüge zu genetischen Codes sichtbar werden. Seine Arbeit fasziniert nicht nur wegen ihrer visuell schillernden Erscheinung, die sich wie in einem Kaleidoskop immer wieder neu konfiguriert, sondern auch wegen der daraus ersichtlichen Rollendefinition von Designern: Die interaktive Struktur seiner Gestaltungen eröffnet dem Betrachter die Möglichkeit, selbst als Designer aktiv zu werden wie zum Beispiel bei jenen Interactive-Algorithmic-Pieces, die der Benutzer selbst manipulieren kann.

Watz repräsentiert jene Gruppe von Programmierern, die zugleich hohes gestalterisches Bewusstsein sowie eine medienkritische Haltung in ihren Arbeiten artikulieren. Dabei interessiert er sich sehr für Fragen wie die freie Zugänglichkeit des Internet und gehört zu den scharfen Kritikern seiner Kommerzialisierung, was sich auch darin zeigt, dass er seine eigenen kommerziellen Arbeiten nicht auf evolutionzone.com präsentiert.

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