Gebrauchsbilder

From subject to elements in 10 signs

Jeder nutzt Piktogramme: Im Alltag, um die richtige Toilette zu finden, am Bahnhof die Schließfächer und im Kino den Ausgang. Sie sind omnipräsent geworden, weil sie in unserer zunehmend internationalen Welt als allgemein und schnell verständlich gelten. Die selbstgestalteten Piktogramme, die Matt Mullican (geb. 1951 in Santa Monica, lebt in New York) einsetzt, sind hingegen nur auf den ersten Blick leicht verständlich. Wie man die Zeichen auch wendet, es finden sich keine umsetzbaren Wegweiserfunktionen. Mullicans stilisierte Bildzeichen entwerfen und ordnen vielmehr eine hermetische und zugleich universelle Kosmologie. 

Für das Insert in der Tageszeitung „Der Standard“ hat Mullican zehn verschiedene Symbole jeweils mit einem Begriff unterlegt und zu einer Tabelle seiner Weltdeutung zusammengestellt. Für die Infoscreens der U-Bahnstationen wurden die zehn Piktogramme hingegen animiert. In schneller Folge scheinen sie hypnotisierend näher zu kommen: Hier der Globus, da das Bild der Welt (die Kunst), hier der Kopf mit seinem subjektiven Hirn, da das Geld, die Kohle, die archetypische Fabrikssilhouette. Alle Zeichen schweben im Raum wie Epiphanien.

(Vitus Weh)

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