Infinite Screen

Faces of an Infinite Screen / Light Impulse

Vom 7. bis 20. April 2016 fand im Espace Muraille in Genf die von Kaspar Mühlemann Hartl kuratierte Ausstellung „Light Impulse“ statt, die auch das Langzeitprojekt „Infinite Screen“ vorstellte.


Die Installation „Faces of an Infinite Screen – My West Is Your East“ ist eine Hommage an „My East Is Your West“, eine offizielle kollaterale Ausstellung der 56. Biennale von Venedig mit Arbeiten von Shilpa Gupta (Indien) und Rashid Rana (Pakistan). Die Installation von AROTIN & SERGHEI zeigt im Rahmen von „Infinite Screen I“, das am 2. Oktober 2015 in Zusammenarbeit mit dem Klangforum Wien auf der Musica der Biennale von Venedig präsentiert wurde, Aspekte und „Gesichter“ sowie eine Vorschau auf den dritten Teil von Infinite Screen, eine in Vorbereitung befindliche Arbeit für die Jubiläumsfeiern des Kunsthistorischen Museums in Wien 2016.

Inspiriert von Ludwig Wittgensteins Satz „Alles, was wir sehen, könnte auch anders sein“, setzt sich die Installation mit der verborgenen Seite des Sichtbaren auseinander und konzentriert sich auf die illusionären Oberflächen von Bildern. Das unsichtbare „Alphabet“ roter, blauer und grüner Lichtzellen ist mittels ihrer infiniten Helligkeitsabstufungen in der Lage, alle denkbaren Zeichen, Bilder und Texte darzustellen (aus ihnen setzt sich die gesamte digitale Informationsumgebung zusammen). In Wirklichkeit sind diese Teilchen so winzig klein, dass sie vom menschlichen Auge nicht unterscheidbar sind. In der künstlerischen Arbeit von AROTIN & SERGHEI werden diese Nano-Komponenten in großformatige Lichtzellen umgewandelt und schaffen neue visuelle Räume.

Die Installation wird von dem Künstlerduo auf der Vernissage im Palazzo Benzon am 30. September 2015 live animiert und von einer eigens dafür komponierten Klanginstallation begleitet.

Mit einem spartenübergreifenden, die Disziplinen Geometrie, Architektur, Musik und Philosophie umfassenden Ansatz kombinieren AROTIN & SERGHEI in unserem Kontext Bilder aus Ost und West in einem rotierenden Raum und hinterfragen damit das Konzept von Gesichtspunkt und Zentrum. Überschreitung von Raum und Zeit, Verortung und Entwurzelung – das sind die Prämissen, die den Besuchern ermöglichen, Analogien und Affinitäten zwischen den kulturellen Fragen von „My East Is Your West“ und dieser Hommage herzustellen, die Arbeiten aus Italien, Österreich, Deutschland, Russland und Frankreich zeigt: … man glaubt, man geht vorwärts, nach Osten oder nach Westen, gelangt aber unweigerlich immer wieder an denselben Punkt … (A & S).

Martina Mazzotta, Venedig 2015

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