TransAct 16

TransAct Statement

Unter welchen Bedingungen sind ästhetische Erfahrungen politische? – so die Fragestellung einer Podiumsdiskussion in der Generali Foundation heute, 7. April, die in Zusammenhang mit der Ausstellung „Dinge, die wir nicht verstehen“ stattfindet. Im allgemeinen werden Kunstinstitutionen als zuständig für die Auseinandersetzung mit ästhetischen Inhalten erachtet. Politische Themen werden grundsätzlich nicht als Teil ihrer Programmatik angesehen, ausgenommen es handelt sich um z. B. Kürzungen des staatlichen Kulturetats oder ähnliche sachbezogene Tagespolitik. Inwieweit findet diese Trennung von zwei Bereichen in der Praxis statt? Kunst entsteht in einem bestimmten Zusammenhang und bezieht sich daher mitunter, manchmal mehr oder weniger explizit, auf ihren jeweiligen sozialen und politischen Kontext. Insofern sehe ich nicht, wie beide Bereiche getrennt bzw. voneinander getrennt erfahren werden können. Offensichtlich bedarf es aber „besonderer Bedingungen“, sich dessen wieder verstärkt bewußt zu werden. 

Sabine Breitwieser
Leiterin der Generali Foundation Wien

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